Aus diesen Gründen wundert sich die FAZ-Redakteurin über eine Debatte, die völlig in die falsche Richtung geht. Es wird um Lernziele und quantitative erfassbare Leistungen gerungen, "die Persönlichkeitsbildung spielt längst keine Rolle mehr. "
Aber genau um die müsse es gehen, fordert Schmoll, wenn ernsthaft über Eliten gestritten werden soll. Erst die Unabhängigkeit im Denken und Urteilen, die "selbstreflexive Distanz eines mündigen Individuums" schaffe die Voraussetzung, zur Elite zu zählen.
Damit liegt sie auf einer Linie mit Holger Rust. Der Soziologieprofessor hat in "Das Elite-Missverständnis" ähnlich hergeleitet, "warum die Besten nicht immer die Richtigen sind."
Die Aufgabe, sich zu bilden, darin sind sich Rust und Schmoll weitgehend einig, bleibe die Pflicht des Einzelnen. Und aus diesen Einzelnen erwächst eine ernsthafte Elite. Die Lob verdient hätte.

Michael Prellberg in seinem Artikel Nun kommt mal wieder runter in der FTD am 7. 03.2008