"Unser Zeitempfinden ist eine Folge der Industrialisierung. Früher gab es einen ursprünglichen Zeitwohlstand. Zeit hatte noch keinen ökonomischen Wert. Die Menschen haben, wie Kinder oder Alte, nicht so rigide in Kategorien von Zeit gedacht. Erst seit 200 Jahren gibt es überhaupt ein Zeitproblem. Der Markt zwingt uns, genau auf die Art der Zeitverwendung zu gucken. Die Arbeitsbedingungen sind dichter als früher - zugleich dürfen oder müssen wir in der Freizeit zwischen immer mehr Möglichkeiten wählen. Sogar im Urlaub stehen wir unter dem Zwang, Lernerfolge vorweisen zu können - und sei es beim Skikursus. Nichtstun ist verdächtig. Das setzt auch die Freizeit enorm unter Druck."

Prof. Rinderspacher